Kirnbacher Bollenhut-Talwegle

 
Zahlreiche ehrenamtliche Helfer – Rentner und Mitglieder des Rohölclubs, Schwarzwald- und Musikvereins, der Feuerwehr und des Ehemalige des einstigen Gesangvereins – haben den Karl-Wöhrle-Weg  in unzähligen Stunden auf Vordermann gebracht. Doch damit nicht genug: Für den Weg soll nun auch noch unter dem Namen »Karl-Wöhrle-Weg Kirnbacher Bollenhut-Talwegle« mit einem Flyer geworben werden und Attraktionen am Wegesrand erhalten. 
»Eine positive Welle geht hier gerade durchs Tal, die viele mitreißt«, sagte Jakob Wolber bei der Vorstellung seiner ersten Entwürfe für den Flyer am Montagmittag auf dem am Karl-Wöhrle-Weg liegenden Anwesen der Familie Martin. Und in der Tat überboten sich die Anwesenden selbst während des Pressegesprächs mit weiteren Ideen für den Weg.
Eingangs hatte sich Bürgermeister Thomas Geppert für das ehrenamtliche Engagement der vielen handwerklich begabten Helfer bedankt, die ihren letzten Einsatz am Samstag hatten. »Herr Faist hat da das Heft in die Hand genommen und vieles organisiert«, lobte er.
Geppert: »Besser konnte es gar nicht laufen«
»Da waren aber auch viele andere Beteiligte«, sagte Alois Faist und zählte sie auf. Allein die ehemaligen Sänger hätten rund 500 Arbeitsstunden geleistet. Bei den anderen Gruppen konnte er keine Zahl nennen.
Geppert lobte: »Besser konnte es gar nicht laufen. Der Bauhof hätte das wegen anderer Arbeiten, die dazwischen kommen, nicht in dieser Zeit geschafft.« Für die Ehrenamtlichen solle es daher auch noch eine Anerkennung durch die Stadt geben. So sei beim offiziellen Startschuss für die Bewerbung des Weges in vier bis sechs Wochen ein Festakt mit »zünftigem Essen« angedacht.
Wolber hatte Geppert und Tourist-Info-Leiter Gerhard Maier am Freitag mit »sehr konkreten, ausgereiften Ideen« überrascht, erzählte der Bürgermeister. Diese stellte der Chef der Werbeagenutur Wolber Kommunikation vor. »Das Weg bauen ist nicht meint Talent. Ich wollte mich aber anderweitig bei meinen Nachbarn einbringen«, sagte er.
Neuer Flyer soll viele Infos enthalten
Der 3,5 Kilometer lange Weg sei nun sehr gut begehbar und könnte gut  in Verbindung mit dem Bollenhut als »touristisches Glanzlicht vermarktet werden. »Der ganze Schwarzwald wirbt mit dem Bollenhut, aber aus Reichenbach, Gutach und Kirnbach kommt das Original«, sagte Wolber und zeigte die fertige Titelseite des Flyers auf dem als Name »Karl-Wöhrle-Weg Kirnbacher Bollenhut-Talwegle« prangt.
Im Flyer soll es laut Wolber auch Infos zum ehrenamtlichen Einsatz, zur Tracht und zu Karl-Wöhrle geben, der eine »Institution« gewesen sei, die sich sehr verdient gemacht habe.
Doch der Flyer ist nur eine von Wolbers Ideen. Entlang des Wegs sollen auch Infotafeln aufgestellt werden, die Kinder und Erwachsene ansprechen sollen. Und wo man früher noch auf das Haslacher Trachtenmuseum verweisen musste, soll auf Initiative von Waltraud Kech die Kirnbacher Tracht künftig in der »Sonne« in einer Vitrine zu sehen sein. Auch ein kleiner Spielplatz soll auf Kechs Gelände eingerichtet  und ein Fahrdienst eingerichtet werden. 
»Tag des Bollenhuts« als Idee
Für die abgestorbenen Eschen gibt es auch einen Plan. Aus ihnen will der Oberwolfacher Simon Echle lebensgroße Bollenhutfiguren schnitzen, die eine Einsparung hat, durch die man für Fotos den Kopf strecken kann. »Damit wollen wir dem Selfie-Wahn Rechnung tragen«, erklärte Wolber.
Er kann sich auch vorstellen, dass die Gemeinde künftig in Kirnbach zu einem »Tag des Bollenhuts« einlädt und ein, zwei Jahre später sich dem Begriff Heimat in seinen unterschiedlichen Facetten entlang des Weges annimmt. 
Premiumwanderweg soll kommen
Für die Zukunft hat auch die Stadt einige Ideen. So warb Thomas Geppert dafür, Patenschaften für die einzelnen Wegabschnitte an Bürger zu vergeben, die sich mit Geräten der Stadt dann  um diese kümmern. »Der Bauhof wird sich auch künftig, nicht ausreichend um den Weg kümmern können«, erklärte er.
Außerdem fragte der Bürgermeister an, ob im nächsten Jahr der Weg ab der Kirche weiterhergerichtet werden könnte. Faist war hier zuversichtlich, dass sich dafür wieder Ehrenamtler finden werden.
Auf längere Sicht hin soll laut Maier der Karl-Wöhrle-Weg dann zu einem Teil eines  »Täler verbindenden Premiumwanderwegs« werden, der bis Halbmeil führen soll.