Neuer Fahrradweg verbindet Kirnbach mit Gutach

Beim Radweg Gutach-Kirnbach ist nämlich jetzt ein guter Kompromiss gefunden worden. Und der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause – obwohl es immer noch einige Bedenken gibt – zugestimmt.
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Dass der Ausbau des Radwegeabschnitts K5360 notwendig ist, darüber war sich die Mehrheit der Räte stets klar. Daher hatte sich schon das frühere Gremium ausgiebig – genauer gesagt seit dem Jahr 2009 – mit diesem Thema befasst und alle möglichen Varianten durchgespielt.

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Allerdings war der ursprüngliche Plan des Regierungspräsidiums dann abgelehnt worden. Dieser hatte nämlich vorgesehen, dass die Radfahrer zunächst die Kreisstraße und anschließend die B 33 hätten überqueren müssen. Außerdem haben die Anlieger gegen diesen Plan protestiert.
Lange um gute Lösung gerungen

Der Gemeinderat hat trotzdem weiter um eine gute Lösung gerungen – und jetzt grünes Licht signalisiert bekommen für eine Planungsvariante, die laut Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert „einen guten Kompromiss darstellt“.
Wie bekannt, muss die B-33-Brücke auf lange Sicht umfangreich saniert werden. Auch ein völliger Neubau dieses Bauwerks war schon in Betracht gezogen worden (Der SchwaBo hatte darüber berichtet). Allerdings hat das Regierungspräsidium diesen Plan, weil zu teuer, wieder verworfen.
Bis die Bauarbeiten zur Sanierung starten, vergeht noch eine geraume Zeit. Der Radweg soll indes zu einem viel früheren Zeitpunkt fertiggestellt sein. „Daher wird neben der Straßenbrücke nun eine Radwegbrücke gebaut“, erläuterte Eckert. Dies soll demnach so konzipiert sein, dass sie bei der Sanierung der Gutachbrücke als Ersatzfahrbahn genutzt werden kann und für ein Gewicht von 40 Tonnen ausgelegt ist.
Der Radweg selbst soll dann unter der B-33-Gutachbrücke durch zur Straße „Am Turm“ geleitet werden. Des Weiteren ist auf der B 33 weiter nördlich in Höhe der Tankstelle Sum eine Überquerungshilfe geplant, damit im Falle von Hochwasser trotzdem eine sichere Überquerung der Bundesstraße möglich ist. „Damit können wir sicherlich auch das Tempo der Fahrzeuge etwas mäßigen“, schätzte Eckert.
Die Kosten dieser Lösung liegen demnach bei über einer Million Euro. Allerdings mit unterschiedlicher Aufteilung: Für die Maßnahmen an der B-33 müssen allein rund 720 000 Euro berappt werden, der Kirnbacher Radweg liegt bei rund 300 000 Euro.
Abbiegespur könnte realisiert werden
Und da die B-33-Abbiegung nach Kirnbach als Gefahrenpunkt bekannt ist, könnte es laut Eckert sein, dass dort mittel- oder langfristig auch noch die Abbiegespur realisiert werde.
Während die Baumaßnahmen an der B 33 alleine Sache des Bunds ist, werden beim Radweg nach Kirnbach, da dieser an einer Kreisstraße liegt, auch die Gemeinden an den Kosten beteiligt. Für Gutach kein Problem, denn der Gemeinderat hatte ja in den beiden Haushalten 2013 und 2014 bereits insgesamt rund 40 000 Euro dafür eingestellt. Aber auch Wolfach und Hausach hätten laut Eckert großes Interesse bekundet und bereits signalisiert, sich an den Kosten zu beteiligen.
Daher werden die drei Bürgermeister zunächst über den Kostenverteilungsschlüssel sprechen und diesen dann in ihren jeweiligen Gemeinderäten vorstellen. Bis zur öffentlichen Sitzung am 24. September soll alles in trockenen Tüchern sein, dann könne im Oktober der Plan nochmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Von einem „guten Kompromiss“ sprach die Mehrheit der Gemeinderäte in ihren Stellungnahmen. Auch wenn nicht alle Wünsche berücksichtigt worden seien.
Gemeinderat Ernst Wöhrle (SPD) hätte die Zusatzkosten für die Unterführung lieber in die alte Radwegtrasse nach Kirnbach investiert gesehen und einer Überquerungshilfe bei der Mühle zugestimmt. „Dann hätten wir das Problem nicht, dass der neue Radweg nicht mit dem Radweg Wolfach-Hausach zusammenstößt“, betonte er.
Bedenken äußerte auch Gemeinderat Rainer Bell (CDU). Die Unterquerung sei seiner Ansicht nach zwar in Ordnung, allerdings fehlte ihm das Gesamtkonzept. „In Kirnbach gibt es nach wie vor noch zwei Kreuzungen Radweg-Straße“, kritisierte er. Zudem kämen die Fahrradwege wieder mit dem direkten Radweg Hausach-Wolfach zusammen, wo dann „ein gefährlicher Stoßverkehr“ stattfände.
Überquerungshilfe nur bei Hochwasser offen
Sorgen bereitete Bell auch die Überquerungshilfe, vor allem dann, wenn diese von den Kindern aus Gutach-Turm als Alternative genutzt werde.
Da konnte ihn Peter Wälde (Freie Wähler) beruhigen: „Die Zufahrt ist gesperrt und wird nur bei Überflutung der Radwegunterführung geöffnet.“
Im Übrigen befand er die jetzige Lösung als einigermaßen sicher: „Man kann sich eben nicht vor allem schützen“, gab er zu bedenken. Karl-Heinz Wöhrle (FDP) sah die Angelegenheit von der praktischen Seite: „Wenn wir nicht mitmachen, fließt das Geld woanders hin.“ Träger sei ja schließlich der Bund, und: „Unseren Beitrag können wir im Sinne der Sicherheit gut leisten.“
Die breite Mehrheit des Gemeinderats stimmte der neuen Planung zu, Ernst Wöhrle und Rainer Bell sagten Nein.